Rheinisch-Bergischer Kreis (ots) – Viele tausend fröhliche Jecken fanden sich zu den Zügen in Leichlingen, Kürten, Bensberg, Refrath, und Marialinden ein. Allerdings waren auch in diesem Jahr wieder frühzeitig viele alkoholisierte, aggressive Jugendliche und junge Erwachsene zu beobachten.
In Leichlingen versammelten sich geschätzt 1.500 junge Leute im Bereich der Bahnhofstraße – darunter auch viele aus der Nachbarstadt Solingen. Bereits gegen Mittag trafen circa 800 Personen zu Fuß in der Innenstadt ein. Trotz erkennbarer frühzeitiger Alkoholisierung verhielten sie sich zunächst weitestgehend friedlich. Mit steigendendem Alkoholpegel kippte gegen 15:30 Uhr die Stimmung und die Polizei musste vermehrt einschreiten. Über 20 (2019: 16) Personen erhielten einen Platzverweis und zwei junge Männer fanden sich im Gewahrsam wieder (2019: 2).
Nach den Erfahrungen der letzten Jahre war auch dieses Jahr Bereitschaftspolizei an den neuralgischen Stellen mit eingesetzt. Potentielle Störer wurden frühzeitig angesprochen und soweit erforderlich mit Platzverweisen belegt. Diese Maßnahmen werden auch im kommenden Jahr erforderlich sein.
In Kürten trafen sich geschätzte knapp 5.000 Menschen und feierten Straßenkarneval. Einsatzleiter vor Ort, PHK Peter Liening, zeigte sich sehr zufrieden: „Fröhliche Stimmung und gut gelaunte Menschen – das ist Karneval.“ Nur in einem Fall schritten die Beamten während des Zuges ein: Ein junger Mann „missbrauchte“ ausgerechnet einen Streifenwagen zum „Wildpinkeln“ – ihm droht nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren. Erst bei Zugauflösung mussten noch zwei Platzverweise auf der Wipperfürther Straße erteilt werden.
In Marialinden stellte Wachleiter Markus Fischer ebenfalls eine überwiegend ausgelassene und fröhliche Karnevalsstimmung fest. Während im Jahr 2019 keine Maßnahmen getroffen werden mussten, erfolgten in diesem Jahr 4 Platzverweise für Unbelehrbare. Hotspot der zum Teil deutlich alkoholisierten jungen Leute war der Bereich Pilgerstraße. In drei Fällen schritten die Beamten wegen Betäubungsmittelverstößen ein; eine Strafanzeige wird gefertigt, weil jemand einen Teleskopschlagstock mitführte.
Auch auf dem Zugweg in Bensberg breitete sich eine fröhliche und friedliche Stimmung aus. Lediglich der Bereich Kaule in Höhe des Albert-Magnus-Gymnasiums (AMG), wo sich wieder über 1.000 alkoholisierte Jugendliche und junge Erwachsene zusammenfanden, trübte diesen positiven Eindruck. Wachleiter Norbert Wette war dementsprechend betroffen: „Es ist wirklich schade, dass sich die jungen Leute hier nur noch zur Party und zum Alkoholkonsum treffen und mit dem Straßenkarneval gar nichts mehr zu tun haben wollen“. Die Polizei sprach 5 Platzverweise aus und musste 3 Personen in Gewahrsam nehmen (2019: keine Ingewahrsamnahme). In einem Fall ist nach einem Widerstand eine Strafanzeige geschrieben worden. Der junge Mann (20 Jahre) hatte sich zunächst am AMG mit der Polizei angelegt, ist anschließend kurz im Krankenhaus behandelt worden und muste schließlich zur Ausnüchterung in die Zelle. Zwei Strafanzeigen sind nach Körperverletzungsdelikten geschrieben worden.
Auch in Bergisch Gladbach – Refrath sahen die Beamten über weite Teile einen friedlichen Verlauf. Allerdings sind 9 Platzverweise (2019: -6-) ausgesprochen und eine Strafanzeige wegen Körperverletzung ist gefertigt worden.
Der Gesamteinsatzleiter war zum Einsatzende nicht zufrieden: „Es ist erschreckend, dass sich über 200 Polizeibeamte und eine Vielzahl von Rettungskräften betrunkene und augenscheinlich unter Drogeneinwirkung stehende Jugendliche versorgen bzw. gegen sie einschreiten mussten, um den wahren Jecken einen fröhlichen Karneval zu ermöglichen“. Neben den polizeilichen Maßnahmen erfolgten mit Stand 16:45 Uhr über 20 Krankentransporte und fast 60 Behandlungen in den Rettungszelten der Hilfsdienste an den Zügen in Leichlingen, Bensberg und Refrath. (rb)
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