„Spiele gegen den PTSV Rosenheim haben immer etwas Besonderes“, so TVR-Chef Heinz Kelzenberg nach dem erneuten 3:3 zwischen den beiden Mannschaften am Samstagnachmittag. War das Hinspiel noch aus TVR-Sicht äußerst unglücklich „nur“ unentschieden ausgegangen, zitterte man sich diesmal mehr oder weniger zum letztlich aber verdienten Punkt.
Rosenheim war ohne seinen besten MIxedspieler Peter Käsbauer angereist, machte aber auch ohne ihn einen starken Eindruck. Das Doppel Roth/Hannes Käsbauer ließ nichts anbrennen gegen Beck/Nyenhuis, die zusammen spielten, damit sich der leicht angeschlagene Max Schwenger auf das Mixed konzentrieren konnte. Die beiden Refrather machten ein gutes Spiel, doch gegen die beiden Nationalspieler war am Ende leider nichts zu holen.
Überraschend eng war das Damendoppel. Nach klar gewonnenem 1. Satz riss der Faden und auch Coach Heinz Kelzenberg nahm sich in die Kritik: „Da war auch ich zu locker und zu sicher und prompt war der 2. Satz weg. Wir haben die Rosenheimerinnen gut ins Spiel zurück gebracht und am Ende viel zu knapp gewonnen“. Nicht vorzustellen, wenn dieser Punkt nicht eingefahren worden wäre, denn Refraths Nummer Eins, Hafiz Hashim präsentierte sich parallel im 1. Einzel gegen seinen Landsmann Tan alles andere als in Bestform. Man merkte, dass seine Achillessehnenverletzung noch nicht ganz auskuriert war.
Aus Refrather Sicht hoffte man dann auf Richard Domke, der erstmals ins 2. Einzel rücken konnte und dort auf Hannes Käsbauer traf. Nach schwachem ersten Satz steigerte sich Domke kontinuierlich und sag beim 18:16 wie der mögliche Sieger aus. Doch letztlich rettete sein bayerischer Gegner das Spiel in zwei Sätzen nach Hause und Domke war bitter enttäuscht. Das Dameneinzel ging verletzungsbedingt kampflos an Chloe Magee, so dass, wie so oft, dem Mixed die spielentscheidende Bedeutung zukam.
Hier gab es Parallelen zum Damendoppel, denn der erste Satz ging sehr deutlich an den TVR und im zweiten Satz verloren Schwenger/Nelte ihr Konzept. Die beiden Nationalspieler Olli Roth und Isabel Herttrich kämpften sich im Entscheidungssatz immer wieder ran, so dass das Spiel letztlich zu einer Nervenschlacht für Spieler und Zuschauer wurde. Mit 24:22 entschieden die Refrather letztlich das Spiel und sorgten für ein in der Summe gerechtes 3:3-Unentschieden, mit dem sich alle Akteure beider Mannschaften zufrieden zeigten.
Am Sonntag dann reiste die Refrather Mannschaft zum Abstiegskandidaten BV Gifhorn, die Tags zuvor gegen den ersatzgeschwächten BC Beuel ein Unentschieden erkämpft hatten. Hier zeigte sich das Team von Danny Schwarz dann wie ausgewechselt.
Eine überzeugende Leistung im Herrendoppel von Max Schwenger und Denis Nyenhuis sorgte nach parallelem Erfolg des Damendoppels für eine 2:0 Führung, die den Gifhornern früh den Wind aus den Segeln nahm. Die Niedersachsen wollten und mussten in jedem Fall punkten, um den drohenden Abstieg noch verhindern zu können, doch der TVR zeigte sich in allen Belangen eine Klasse besser.
Zwei imponierende Herreneinzel von Hafiz Hashim und Richard Domke, die ihre schwachen Leistungen vom Vortag vergessen machten und glasklare Siege im Dameneinzel und Mixed wiederholten am Ende das Ergebnis aus dem Hinspiel: 6:0 für den TV Refrath.
Heinz Kelzenberg: „Wir haben heute das eigentlich nie bestehende Abstiegsgespenst endgültig vertrieben und sind glücklich, so früh in der Saison bereits Planungssicherheit für die nächste zu haben. Gifhorn hätte heute punkten müssen, ich glaube, jetzt sind sie nicht mehr zu retten“.
Damit ging auch die Refrather Planung auf, die beiden letzten Spiele in diesem Jahr wieder ohne Hafiz Hashim zu bestreiten, der eine Woche nach seiner Ankunft bereits wieder den Weg nach hause antrat. Ob Hafiz auch für die nächste Saison verpflichtet wird, diskutieren die TVR-Verantwortlichen noch in den nächsten Wochen.
Die beiden nächsten Aufgaben für den TVR warten am 16.12. beim Auswärtsspiel gegen Schlusslicht SV Fischbach und zwei Tage später (Dienstag, 18.12.) beim Lokalderby vor heimischem Publikum gegen den 1.BC Beuel.
TVR 2 festigt Tabellenplatz 2
Mit einer großen Energieleistung stemmte die 2. Mannschaft des TV Refrath seine letzte Aufgabe in diesem Jahr beim abstiegsgefährdeten BC Hohenlimburg. Quasi mit dem letzten Aufgebot reisten die Refrather zu diesem Spiel, denn erneut fehlten vier der sieben Herren.
So wurde der Malaysier Chiang kurzfristig noch für dieses Spiel überredet, wollte dieser eigentlich am Spieltag schon wieder in seien Heimat zurück reisen. Auch Kai Waldenberger stand ein letztes Mal für die 2. Mannschaft zur Verfügung, bevor er nun wieder in der 1. Bundesliga auflaufen wird.
Ersetzt werden mussten die Einzelspieler Lars Schänzler und Fabian Roth, die gleichzeitig an den Portugal Juniors teilnahmen um wichtige Punkte für die Jugend-Europameisterschaft zu sammeln. Auch Sebastian Teller und Johannes Szilagyi standen wegen ihren Verletzungen nicht zur Verfügung, so dass der TVR erneut mit der Mindestanzahl von vier Herren antrat.
Auch der Gegner aus Hohenlimburg war geschwächt, hatte er doch seine beiden Ausländer Merrilees und Boychinov nicht dabei. Etwas überraschend lag der TVR nach einer Dreiviertelstunde mit 0:2 zurück, denn im Damendoppel riss die Serie von Hanna Kölling und Iris Tabeling, die mit 20:22 im dritten Satz ihr erstes Saisonspiel verloren.
Doch deutliche Siege im 2. Herrendoppel (Beck/Byerly) sowie in den Einzeln von Chiang und Mette Stahlberg und Im Mixed brachten den TVR mit 4:2 in Front, so dass das Minimalziel erreicht war, aber noch zwei Eisen im Feuer lagen. In den Einzeln von Kai Waldenberger und Mark Byerly ging es jeweils über drei Sätze und dem 29-jährigen Waldenberger gelang es endlich wieder einmal, den Siegpunkt einzufahren.
Byerly kämpfte aufopferungsvoll und brachte ebenfalls eine sehr gute Leistung, unterlag jedoch Christian Bald im dritten Satz. Damit holte der Aufsteiger erneut zwei Punkte und hat nun 7 bzw. 8 Punkte Vorsprung auf die beiden Teams am Tabellenende. Heinz Kelzenberg: „Die Liga ist zwar ausgeglichen wie nie, aber das sollte zum Klassenerhalt reichen. Wir werden in den letzten sechs Spielen ja auch nicht leer ausgehen“.
Zumindest in den nächsten vier Begegnungen kann Teammanager Daniel Winkelmann dann auch wieder aus dem Vollen schöpfen, da alle Akteure an Bord sein werden.
Neue Gesichter bei den Westdeutschen Meisterschaften in Refrath
Bei den Bezirksvorentscheidungen in Köln und Brühl am vergangenen Wochenende nahmen 8 Spielerinnen und Spieler aus der 3., 4. und 5. Mannschaft des TV Refrath teil, um sich in einem riesigen Teilnehmerfeld die wenigen Qualifikationsplätze für die Westdeutschen Meisterschaften zu erspielen.
Diese finden wie in den letzten Jahren am ersten Januarwochenende in Refrath statt und erlauben es lediglich den Spielern der Bundesligen und Regionalliga, direkt dorthin zu melden. Vier der acht TVR-ler schafften prompt auch diese Qualifikation, nämlich Janice Kaulitzky, Sebastian Brings, Kevin Mischke und Thilo Müllers.
Kaulitzky war über die Deutsche Jugendrangliste bereits im Einzel und Doppel qualifiziert und holte sich mit Thilo Müllers im Mixed durch Rang 2 ihren dritten Startplatz. Thilo Müllers überzeugte auch im Einzel, wo er fünfmal siegreich blieb und durch den vierten Rang ebenfalls den Platz ins erlesene Feld der NRW-Besten schaffte. Dies gelang am Sonntag ebenfalls dem Herrendoppel Kevin Mischke / Sebastian Brings. Knapp scheiterten Marie Kelzenberg/Melanie Cronenberg, die jedoch noch auf einen Nachrückerplatz hoffen dürfen.
Ebenfalls am Start waren das Doppel Müllers/Malte Koch sowie Florian Knuppertz in allen drei Disziplinen, die jedoch den Sprung auf die vorderen Plätze nicht schafften.
Quelle: TV Refrath Badminton