Die Hoffnung starb zuletzt – spätestens nachdem Carla Nelte und Max Schwenger im abschließenden Mixed einen 20:17-Vorsprung im zweiten Satz nicht ins Ziel retten konnten, war die Zuversicht der gut 200 Zuschauer in der Halle Steinbreche verschwunden. Gegner 1.BV Mülheim gelang an diesem Samstagnachmittag einfach alles – und letztlich auch der 4:2 Sieg in Refrath.
Dabei war das Refrather Bundesligateam trotz der erneuten Absagen der beiden Einzelherren Toby Penty und Richard Domke optimistisch in diese Begegnung gegangen und hatte sich selbst dennoch in beiden Herreneinzeln in der Favoritenstellung gesehen. Da nämlich Mülheims Spitzenspieler Zavadsky in der heimischen Ukraine spielen musste, wogen die Ausfälle auf Refrather Seite nicht sehr schwer. Letztlich souverän beendete Jugendeuropameister Fabian Roth auch sein Spiel und der 18-jährige Lars Schänzler beeindruckte mit einer überragend guten Leistung auf dem Nachbarfeld.
Da jedoch zuvor sowohl das Herrendoppel (0:2) und das Damendoppel (1:2) an Mülheim gegangen waren, bedeuteten diese beiden Erfolge lediglich den 2:2 Ausgleich. Refraths Chef Heinz Kelzenberg hatte heimlich mit dem Gewinn des Damendoppels geliebäugelt, musste jedoch letztlich die Überlegenheit der BVM-Paarung anerkennen: „Das war schon stellenweise sehr fehlerlos, was Judith und Johanna da gespielt haben“.
In der Tat war es vor allem die 34-jährige Niederländerin Judith Meulendijks, die einen überragenden Tag erwischte. Auch den nächsten Refrather Trumpf, das Dameneinzel von Chloe Magee, entschärfte sie in famoser Manier. Kelzenberg: „Sie war taktisch und körperlich frischer und besser auf dieses Spiel vorbereitet“. In der Tat läuft Refraths 10 Jahre jüngere Irin noch etwas ihrer Form der letzten Saison hinterher, da sie nach den Weltmeisterschaften im August eine Pause eingelegt hatte und noch nicht wieder die alte Sicherheit hat.
So machte Mülheim seinen dritten Punkt in diesem Spiel und einmal mehr war es das Mixed mit Max Schwenger und Carla Nelte, die auf die Jagd nach einem Unentschieden gingen. Hervorragend unterstützt von den zuvor etwas zurückhaltenden Zuschauern liefen sie auch im zweiten Satz über weite Strecken zu ihrer Bestform auf und zeigten sich individuell verbessert zur Vorsaison. Doch leider fehlte am Ende das Quäntchen Glück und die Kaltschnäuzigkeit, um die Niederlage zu verhindern.
Refraths Mixed-Coach Denis Nyenhuis zeigte sich enttäuscht: „Bei 20:17 waren sich beide schon zu sicher und vielleicht gedanklich schon im dritten Satz“. Aber das Mülheimer Mixed drehte den Spieß noch um und konterte zum viel umjubelten 4:2-Erfolg. Die gesamte Mannschaft war konsterniert und stand auf einmal mit leeren Händen da. Doch wenige Minuten später fasste Heinz Kelzenberg zusammen: „Wir haben heute gegen eine absolute Spitzenmannschaft verloren, die wirklich gegen jedes Team der Liga gewinnen kann. Den kleinen Unterschied gegen uns heute hat Judith Meulendijks ausgemacht, die überragend gespielt hat.“
Nun konzentrieren sich die Refrather Akteure auf das Grand-Prix Turnier in Belgien in der kommenden Woche, bevor es Ende des Monats mit einem Bundesligadoppelspieltag in Rosenheim und gegen Trittau für den TVR weiter geht.
Quelle: TV Refrath Badminton