Das Dienstagsspiel des TV Refrath beim Deutschen Meister des Jahres 2014, Union Lüdinghausen, bot fast alles, was Abendspiele in der Badminton-Bundesliga ausmachen: Eine gute Zuschauerresonanz, tolle Stimmung und Spannung bis zum letzten Ballwechsel.
Beide Teams hatten relativ kurzfristig je einen Ausfall zu beklagen, der die Herreneinzel betreffen sollte. Während Lüdinghausen seinen Holländer Nick Fransman ersetzen musste, weil dieser beim Internationalen Turnier in Prag am Folgetag spielen musste, gab es beim TV Refrath sogar eine Hiobsbotschaft: Die Nummer 1 des TVR, Fabian Roth, meldete sich am Wochenende ab, da er sich in seinem Viertelfinalspiel in Polen eine Oberschenkelzerrung zugezogen hatte. Welcher Ausfall jetzt schwerer wog, sei dahin gestellt, jedenfalls gingen beiden Herreneinzel dadurch relativ einseitig über die Bühne. Unions Indonesier Tedjono bezwang Richard Domke ebenso ungefährdet wie Lars Schänzler auf Refrather Seite Lüdinghausens Ersatzspieler Jan Kemper.
Doch wie immer standen die beiden Doppel zunächst auf dem Programm. Nottingham/Zurwonne dominierten dabei im Herrendoppel deutlich gegen Magee/Holzer und brachten den Gastgeber in Führung. Es dauerte lange, bis das Refrather Damendoppel ausgleichen konnte. Nach gut 70 Minuten hatten Magee/Nelte ihre Gegnerinnen Muskens/Schnaaase niedergekämpft und verdientermaßen einen ganz wichtigen Zähler geholt. Heinz Kelzenberg: „Wir wussten, dass dem Damendoppel eine vorentscheidende Bedeutung zukommt und dass wir wenn wir hier Punkten nicht mit leeren Händen nach Hause fahren“.
Und so war es dann auch: Zwar konnte Chloe Magee gegen Karin Schnaase gegen Chloe Magee einen Satz gewinnen und das favorisierte Refrather Mixed gab eine Satz ab, doch schließlich holte sich jedes Team noch einen Sieg. Das 3:3-Unentschieden war für beide Teams völlig in Ordnung und es gab sicherlich wenige Zuschauer, die diese Punkteteilung als ungerecht eingestuft hatten. Heinz Kelzenberg: „Es ist immer gut für das Selbstvertrauen eines Teams, wenn man aus solchen Problemsituationen relativ schadlos raus kommt“. Da Mülheim und Beuel sogar verloren haben, tut dieser Punktverlust gar nicht weh, eigentlich sollte man sogar von einem Punktgewinn sprechen“.
Doppelspieltag steht unmittelbar bevor
Am kommenden Wochenende stehen bereits die nächsten Aufgaben für den TV Refrath in der Bundesliga an. Bereits am Freitag reist das Team nach München, jedoch nicht, um das Oktoberfest zu besuchen, sondern um am folgenden Samstag das Bundesliga-Auswärtsspiel in Neuhausen-Nymphenburg zu bestreiten.
Nicht mit von der Partie werden Sam Magee, Fabian Roth, Carla Nelte und Chloe Magee sein, die jedoch fast alle am Sonntag in der zweiten Wochenendbegegnung aufschlagen. Wie bei der SG Anspach wird der TVR auch in München Spielern wie Jenny Karnott und Lars Schänzler das Vertrauen schenken und auch die Taiwanesin Ya Lan Chang wird ihr Debüt im Refrather Dress geben.
Des Risikos, dass ein Punktverlust so nicht ausgeschlossen ist, sei man sich durchaus bewusst, so Heinz Kelzenberg, aber „ein großer Kader bedeutet umgekehrt auch Einsatzzeiten für alle Spielerinnen und Spieler“. Neuhausen werde dabei „keinesfalls unterschätzt“, so der Refrath Vorsitzende, der jedoch auch seinen sonst nicht so im Mittelpunkt stehenden Athleten Vertrauen schenken möchte: „Gerade unsere jungen Spieler machen so wichtige Erfahrungen und tragen zum möglichen Gesamterfolg des Vereins bei“.
Über Aschaffenburg geht es dann am Sonntagfrüh zurück nach Refrath, wo der Deutsche Vizemeister 1.BV Mülheim in der Halle Steinbreche (14 Uhr Beginn) erwartet wird. Zum Team hinzu stoßen werden dann drei der vier genannten Stammspieler, die am Samstag nicht dabei waren, so dass der TVR fast in Bestbesetzung auflaufen wird. Heinz Kelzenberg: „Wir haben wenig Hoffnung, dass Fabian Roth seine Zerrung bis dahin im Griff hat und spielen kann“.
Auch gegen den 1.BV Mülheim rechnet sich der TV Refrath wie zum Saisonende im März jedoch einiges aus, denn am letzten Spieltag der Vorsaison konnte man dort 5:1 gewinnen. Ob diesmal wieder alles zusammenläuft, hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Heinz Kelzenberg: „Eines wird jedoch klar sein, nämlich, dass mein Team heiß darauf sein wird, dieses Match zu gewinnen“.
Bereits eine Woche später erwartet der TVR dann mit dem 1.BC Beuel den nächsten „Hochkaräter“. Spiele der beiden benachbarten Clubs haben immer einen sogenannten „Derbycharakter“. Dieses Spiel wird am Sonntag, den 4. Oktober um 14 Uhr ausgetragen und die Refrather Fans sehen hoffentlich auch ihren Publikumsliebling Fabian Roth.
Quelle: TV Refrath Badminton