Vor seiner sechsten Bundesligasaison zählte sich der TV Refrath zu den „Verfolgern“ der Spitzenclubs in der Badminton-Bundesliga, die um die Playoffplätze spielen. Das waren in der vergangenen Spielzeit neben Meister Lüdinghausen vor allem Mülheim, Beuel und Bischmisheim. Nachdem nun zwei von 18 Spieltagen vorbei sind, hat sich diese Prognose bisher als durchaus realistisch heraus gestellt. Siege gegen den 1.BC Düren und den 1.BC Beuel waren gut für das Selbstvertrauen der jungen Refrather Mannschaft und sorgten dafür, dass man von einem „Start nach Maß“ sprechen kann. Lediglich Top-Favorit 1.BC Bischmisheim und der amtierende Vizemeister 1.BV Mülheim haben wie der TVR noch eine „weiße Weste“.
Am Freitag (19 Uhr, Halle Steinbreche) kommen die Saarländer ins Bergische und wollen dort ihre Favoritenrolle unter Beweis stellen, die sie längstens nach der spektakulären Verpflichtung von Marc Zwiebler innehaben. Heinz Kelzenberg weiß: „In kompletter Besetzung ist der BCB für kein Team zu bezwingen“, fügt jedoch an „Marc Zwiebler wird längst nicht alle Matches bestreiten und auch Olga Konon fehlt definitiv noch Wettkampfpraxis“. Das klingt nach einer kleinen Chance für den TVR, falls Marc Zwiebler tatsächlich bei den Czech International spielt und Refrath wie gegen Düren und Beuel seine Top-Form abrufen kann. Doch vor allem die Doppelspezialisten Michael Fuchs und Johannes Schöttler sowie das niederländische Duo Muskens/Barning bereiten den Refrathern arges Kopfzerbrechen: „Das ist das Beste, was die Bundesliga zu bieten hat, alleine ein Michael Fuchs hat im letzten Jahr 30 Siege eingefahren“.
„Alle sind bei uns an Bord und sehr motiviert“, so der TVR-Boss, der sich aber auch auf die zweite Begegnung in Lüdinghausen (Sonntag 14 Uhr) freut: „Spiele in Lüdinghausen machen großen Spaß, die Stimmung ist toll und sicherlich hat der Club durch seinen Meistertitel noch ordentlich Rückenwind“.
Auf Refrather Seite geht man davon aus, dass der Gegner aus dem Kreis Coesfeld am Sonntag jedoch das ein oder andere Personalproblem lösen muss. Man munkelt, dass Karin Schnaase fehlen wird, die im Dameneinzel nicht ersetzt werden kann. Sicherlich werden mit der Japanerin Fuji und Heather Olver aus England zwei starke Damen an Bord sein, doch keine der beiden kann ein sehr gutes Einzel spielen.
Durch den Einsatz der Japanerin hätte Lüdinghausens Indonesier Kurniawan keine Spielberechtigung und darüber hinaus war der Belgier Yuhan Tan zuletzt angeschlagen. Also könnten auch im Herreneinzel durchaus Chancen für Refrath bestehen. Da im Gegensatz zur Meistersaison auf Lüdinghausener Seite auch alle 3 Doppel inzwischen umgebaut werden mussten, ist man vielleicht auch hier nicht chancenlos.
Heinz Kelzenberg: „Selbst im letzten Jahr, als wir mit zwei Mann Ersatz gegen ein Lüdinghausener Team in Bestbesetzung gespielt haben, liefen die Begegnungen nicht schecht“. So steht also fest, dass der TV Refrath definitiv mit etwas „Zählbarem“ vom Deutschen Meister zurückkommen möchte und natürlich vorher dem heimischen Publikum am Freitag gegen Bischmisheim einen großen Kampf bieten will.
Am Freitag kommt es auch endlich zur Vorstellung der neuen Refrather Trikots, auf denen der TVR für das Kinderhilfswerk UNICEF wirbt.
TVR 2 zu Hause gegen Langenfeld und Berlin
Nach dem 4:4 gegen den STC Solingen stehen am Wochenende zwei weitere Heimspiele für die 2. Mannschaft des TV Refrath in der Halle Steinbreche an. Am Samstag um 14 Uhr gastiert mit dem FC Langenfeld ein Team in Refrath, welches auch nach dem Abgang von Fabienne Deprez noch zu den drei stärksten der Liga gehören sollte.
Von daher ist der TVR froh, dass das Fehlen von Johannes Szilagyi am Wochenende zumindest am Samstag durch Spieler aus dem Erstligakader mehr als kompensiert werden kann. „Wir werden Raphi Beck und Fabi Roth zur Verfügung haben“, so Heinz Kelzenberg, der umgekehrt am Sonntag dann wieder auf beide verzichten muss.
Somit geht man auf Refrather Seite stark davon aus, am Samstag wie schon gegen Solingen gute Chancen auf einen Punktgewinn zu haben, vielleicht sogar auf einen Sieg. Dieser wird gegen den starken Aufsteiger aus Berlin aus besagten Gründen umso schwerer, haben die Hauptstädter am ersten Spieltag bereits ein 4:4 gegen Langenfeld erreichen können und dadurch bewiesen, dass sie auch mit den Besten der Liga auf Augenhöhe sind.
Vor allem die Damenspiele werden am Samstag und Sonntag schwer, denn gegen die beiden sehr guten ausländischen Damen auf Langenfelder Seite sowie die Niederländerin Lotte Jonathans bei Berlin wird es für das Refrather Damen Trio Mette Stahlberg, Hanna Kölling und Jenny Karnott alles andere als leicht.
Das Ziel sind zwei bis drei Punkte aus diesen beiden Heimspielen, bevor es zwei Wochen später zu den Auswärtsspielen in den hohen Norden nach Wittorf und Trittau geht. Refrath 2 ist optimistisch, vor allem in der Hinrunde genügend Punkte zu sammeln um sich im Mittelfeld der Liga fest setzen zu können.
Quelle: TV Refrath Badminton