„In dieser Besetzung war nicht viel für uns zu holen heute“, so lautete das kurze Resümee vom Refrather Teamchef Heinz Kelzenberg nach der 1:5 Heimniederlage seines Teams gegen den SC Union Lüdinghausen.
Einen Tag vor der Begegnung bekam Kelzenberg die Absage seiner Stammspielerin Carla Nelte, die sie sich am Sonntag im Mixed gegen Beuel eine Zerrung zugezogen hatte. Noch am Abend wurden mit Jenny Karnott und Ya Lan Chang zwei Damen für das Damendoppel mobilisiert und man war guter Dinge, mit Chloe Magee im Einzel und Mixed dennoch eine kleine Chance gegen den Verfolger aus Lüdinghausen zu haben.
Doch 20 Minuten vor Spielbeginn gab es dann wie aus heiterem Himmel Diskussionen, weil den Schiedsrichtern eine Aufstellung ausgedruckt worden war, in der die ursprünglich vorgesehene Chloe Magee nicht zu finden war. Kelzenberg: „Wir konnten uns diesen Fehler zunächst nicht erklären, waren uns später jedoch sicher, dass dies die Daten aus dem Dezember-Spiel gegen Trittau gewesen sein mussten“.
Nun bat man die Gäste, Chloe Magee doch einsetzen zu können. Lüdinghausen lehnte dies jedoch nach kurzer Mannschaftsbesprechung ab und die Irin war zum Zuschauen verbannt. Heinz Kelzenberg: „Lüdinghausen war natürlich formell im Recht und sah nach eigener Aussage im Wesentlichen einen Wettbewerbsnachteil darin, wenn wir nun umstellen. Gleichzeitig kam der Hinweis, dass sich die Union-Spieler bereits auf ihre Gegner eingestellt hätten“.
Viel Zeit für Enttäuschung und Ärger blieb nicht, das Spiel begann mit etwas Verspätung, jedoch ließ die die nun außer Gefecht gesetzte Chloe Magee ihrem Unverständnis freien Lauf: „Ich kann die Entscheidung der Lüdinghausener Spieler nicht verstehen. Man will doch immer gute Spiele haben und keine Siege geschenkt bekommen. Ich bin sicher, dass unser Team anders abgestimmt hätte“.
Doch Heinz Kelzenberg blickt nach vorne und setzt nun alles daran, den 3. Platz zu festigen. Er freut sich auf eine sportliche Revanche im immer wahrscheinlich werdenden Halbfinale gegen Lüdinghausen: „Wenn jetzt nicht alles völlig verrückt läuft, spielen wir das erste Playoff unserer Vereinsgeschichte und wir werden alles daransetzen, auch wenn es auswärts stattfindet, dieses zu gewinnen“.
Badminton gespielt wurde auch an diesem Abend und zwar vor 350 Zuschauern, die bei freiem Eintritt gekommen waren. Vor allem das Herrendoppel zum Start war spannend und hochklassig. Nottingham/Zurwonne hatten nach dem Seitenwechsel im Entscheidungssatz das Heft leider komplett in der Hand, obwohl ihnen die stark aufspielenden Refrather Holzer/Magee bis dahin alles abverlangt hatten.
Das Refrather Damendoppel mit Ya-Lan Chang und Jenny Karnott war hingegen deutlicher auf verlorenem Posten gegen Schnaase/Muskens und auch Richard Domke musste anschließend gegen den sehr sicher aufspielenden Yuhan Tan dessen Überlegenheit anerkennen. Beim Stand von 0:3 aus Refrather Sicht sahen die begeisterten Zuschauer noch zwei tolle Einzel, die beide knapp an Lüdinghausen gingen, in denen sich die Refrather Lars Schänzler und Ya-Lan Chang jedoch gegen ihre favorisierten Gegner hervorragend präsentierten.
Leider kam es zu keinem spannenden Finale, denn das Mixed wurde nach wenigen Ballwechseln von den nach eigener Aussage leicht verletzten Lüdinghausener Gegnern abgebrochen. Über diesen Ehrenpunkt durch Sam Magee und Jenny Karnott freute man sich jedoch nicht wirklich, viel lieber hätte man noch mehr begeisterndes Badminton gesehen.
Heinz Kelzenberg war nach Ende der Partie dann auch etwas angefressen: „Wir hätten heute mit Chloe eine kleine Chance auf ein 3:3 gehabt, diese wurde uns verwehrt, natürlich, weil wir einen Fehler begangen haben, aber auch weil unser Gegner dann seinen Vorteil gesehen hat“.
Freuen wiederum konnte er sich über die vermutlich großzügigen Einnahmen seiner UNICEF Spenden-Aktion, auch wenn der genau eingesammelte Betrag noch nicht feststeht.
Die nächste Aufgabe für den TVR steht am kommenden Dienstag an. Im zwölften und damit viertletzten Match der Punkterunde reist man zum 1.BC Düren. Kelzenberg mit einem Augenzwinkern: „Chloe Magee wird wieder dabei sein und wir werden alles daransetzen, dass sie in zwei Disziplinen zum Einsatz kommt“.
Quelle: TV Refrath Badminton