Am Sonntag, den 8.Mai steigt in Lüdinghausen ab 14 Uhr das Halbfinale der nach der Punkterunde Zweit- und Drittplatzierten Mannschaften. Während der Hauptrunde spielte Union zu Hause 3:3 gegen den TVR und konnte in Refrath mit 5:1 gewinnen. Da in keiner der Begegnungen beide Teams komplett antreten konnten, sind diese Ergebnisse jedoch nicht sehr aussagekräftig.
Und auch in wenigen Tagen spielen die beiden Top-Teams nicht ganz in Bestbesetzung gegeneinander. Refraths Nummer Eins, Fabian Roth, ist zwar wieder voll im Training, hat jedoch noch keinen Wettkampf gespielt und wird seinem Team noch nicht als Spieler helfen können. Stattdessen werden wie gewohnt Richard Domke und Lars Schänzler die beiden Herreneinzel bestreiten, in denen sie nur geringe Außenseiterchancen gegen den Belgier Tan und den Holländer Fransman bestehen, die beide bei der Europameisterschaft einen starken Eindruck hinterließen. So fällt es kaum ins Gewicht, dass auch bei Lüdinghausen die etatmäßige Nummer Eins aus Indonesien nicht zur Verfügung steht.
Ansonsten sind beide Teams komplett, ein kleines Fragezeichen steht lediglich hinter Unions stärkstem Doppel- und Mixedspieler Matthew Nottingham. Dieser hatte sich nach Abschluss der Bundesligarunde zu einem Einsatz in der englischen County-Liga hinreißen lassen. Da seit dieser Saison Mannschaftseinsätze parallel in Deutschland und England verboten sind, droht im schlimmsten Fall sogar eine Sperre des Spielers, wobei aktuell geprüft wird, ob die County-Liga überhaupt als Mannschaftsspielbetrieb definiert werden darf.
Heinz Kelzenberg: „Die Engländer haben ja ihre Profi-Liga und eigentlich ist die County-Liga eher ein Social Event und Einsätze dort waren in den letzten Jahren auch erlaubt. Aber ich weiß nicht, wie das Verbandsgericht entscheiden wird, da sich durch die Profi-Liga Englands Status geändert hat. Ein Urteil am grünen Tisch ist immer sehr unglücklich, aber wir versuchen uns unabhängig davon auf das Match zu konzentrieren“.
Theoretisch kann es jedoch sein, dass Lüdinghausen den Engländer einsetzt und im Nachgang disqualifiziert wird. Kelzenberg: „Das wäre das schlimmste, was dem Badmintonsport passieren kann, ich hoffe, dass Lüdinghausen das Urteil des DBV-Verbandsgerichts von dieser Woche akzeptieren wird“.
Das Fehlen des Briten würde den Gastgeber erheblich schwächen, denn an der Seite des Deutschen Nationalspielers Josche Zurwonne gäbe es dann keinen adäquaten Ersatz. Aber ungeachtet dessen, sind die Doppelspiele für die Refrather eher zu gewinnen als die Herreneinzel. Refraths Damendoppel (Nelte/Magee) trifft dabei auf Schnaase/Muskens bei Lüdinghausen. Im direkten Vergleich zu Saisonbeginn konnten die Refratherinnen in drei Sätzen gewinnen. Auch das Mixed mit Sam Magee und Carla Nelte dürfte gute Chancen gegen die Lüdinghausener Paarung haben und gewann im Hinspiel der Saison knapp in drei Sätzen.
Damals ging auch das Dameneinzel zwischen den beiden Olympiaqualifikantinnen Karin Schnaase und Chloe Magee über drei Durchgänge, hier jedoch mit dem besseren Ende für die drei Jahre ältere Deutsche.
Zu einer Premiere könnte es für den Fall eines Unentschiedens nach 6 Spielen kommen: In diesem Fall würden nämlich nicht wie in der Vergangenheit Sätze oder sogar Punkte gezählt, sondern es gäbe einen sogenannten „Golden Set“. Für diesen Fall dürften im Wechsel Heim- und Gastmannschaft jeweils eine der fünf Disziplinen streichen, so dass in der übrig gebliebenen Disziplin noch ein weiterer Satz bis 21 über den Sieger der Begegnung entscheiden würde.
Refraths Teamchef Heinz Kelzenberg erwartet jedenfalls eine ausgeglichene Partie mit dem Gastgeber in der Favoritenstellung und freut sich auf sechs gute Spiele: „Wir haben überhaupt keinen Druck und freuen uns auf unser erstes Playoff“.
Quelle: TV Refrath Badminton