Die gut 350 Zuschauer in der Erwin Kranz Halle mussten dreieinviertel Stunden auf das Endergebnis des Lokalderbys 1.BC Beuel gegen TV Refrath warten und trotzdem wussten am Ende nur wenige, ob sie sich schließlich über das Unentschieden freuen oder ärgern sollten.
Nachdem der TV Refrath zwischendurch wie der sichere Verlierer aussah und schließlich sich zum fast sicheren Sieger hocharbeitete, gab es am Ende eine 3:3-Punkteteilung, die sich zumindest für die Refrather als durchaus ärgerlich herausstellte.
Nach einen unterhaltsamen karnevalistischen Auftakt vor dem Spiel, sahen die Zuschauer parallel auf beiden Felder zwei lange Dreisatzdoppel, die beide vom Gastgeber Beuel hauchdünn gewonnen werden konnten. Dabei enttäuschte das Refrather Damendoppel im ersten und dritten Satz, wohingegen das Herrendoppel mit Sam Magee und Fabian Holzer eins seiner besten Saisonleistungen ablieferte.
Der wieder genesene Richard Domke drehte, clever gecoacht vom noch nicht spielfähigen Fabian Roth, eine nach dem ersten Satz sicher verlorengeglaubte Partie gegen den Holländer Meijs. Dieser hatte schließlich in der Mitte des Spiels bei immer stärker werdenden Gegenwehr von Domke völlig seinen Faden verloren.
Chloe Magee musste nur wenige Ballwechsel spielen, bevor Ersatz-Einzeldame Hannah Pohl krankheitsbedingt nicht weiterspielte, so dass es schließlich 2:2 stand, bevor die beiden Youngster Max Weißkirchen und Lars Schänzler den Court betraten. In einem rasanten attraktiven Match über zwei knappe Sätze behielt Schänzler schließlich mit 21:19, 24:22 die Oberhand. Ungewöhnlich dabei waren jeweils Schiedsrichterentscheidungen zum Ende beider Sätze, die für Diskussionsstoff sorgten.
Refrath führte mit 3:2 und man hatte den Eindruck, dass nicht nur das Publikum verunsichert war. Die bis dahin tolle Stimmung ließ deutlich nach und Magee/Nelte auf Refrather Seite konnten relativ mühelos gegen Beck/Michels den ersten Durchgang gewinnen. Nachdem die Beueler den Satzausgleich geschafft hatten, dominierten schließlich die Refrather den Entscheidungssatz bis 17:11 bzw. 18:13 und hatten folgerichtig sogar Matchball, den sie aber vergaben und schließlich mit 21:23 das Spiel sogar noch verloren.
Es vergingen einige Minuten, bis sich die Enttäuschung auf Refrather Seite ein wenig besserte. Heinz Kelzenberg: „Es war ein Kracherspiel und wir haben sehr sehr viel tolles Badminton gesehen. Ich darf in fast allen Spielen mit den gezeigten Leistungen gar nicht unzufrieden sein, aber wir haben definitiv einen Punkt liegen gelassen“. Leider machte ein ehemaliger Refrather nach Kelzenbergs Ansicht diesmal den Unterschied aus: „Raphi Beck hatte eigentlich heute gar nicht seinen besten Tag, hat aber am Ende richtig „Eier“ bewiesen und die Punkte geholt“.
Vorentscheidendes Spiel bereits am Dienstag in Refrath
Viel Zeit zum Analysieren oder gar klagen bleibt nicht, denn am Dienstag (19 Uhr Halle Steinbreche) empfängt der Tabellenzweite den Verfolger Union Lüdinghausen zum möglichen vorentscheidenden Spiel um das Heimrecht beim Playoff-Halbfinale. Heinz Kelzenberg: „Im Grunde muss ein Sieg her und das wird bretthart. Lüdinghausen hat am Sonntag Bischmisheim schon ordentlich Paroli geboten“.
Ausnahmsweise wird in dieser Partie der Eintritt frei sein, denn man möchte den hoffentlich zahlreichen Zuschauern Gelegenheit geben, im Gegenzug für die Kinderhilfsorganisation UNICEF in der Halle zu spenden, für die der TVR nun in der zweiten Saison schon Trikotwerbung macht.
Quelle: TV Refrath Badminton