Die Deutschen Jugendmannschaftsmeisterschaften vom 29.4.-1.5. in Berlin bedeuteten für die Refrather Nachwuchsspieler Lisa-Marie Wust, Raphael Beck, Erik Rose und Kevin Mischke das letzte Turnier in ihrer Jugendzeit. Nach dem Gewinn des Titels 2010 in Gera wollten nicht nur diese vier Spieler, sondern die gesamte Jugendmannschaft des TVR in der Bundeshauptstadt unbedingt noch einmal aufs Treppchen.
Mit Fun-Ball Dortelweil hatte das Turnier seinen haushohen Favoriten, denn in diesem Team standen vier amtierende Mannschaftseuropameister. In Bestbesetzung hätte nur der TV Refrath einigermaßen Paroli bieten können, doch bekanntermaßen musste Max Schwenger nach seiner kräftezehrenden Europameisterschaft auf seinen Auftritt in Berlin verzichten. Somit schien eigentlich alles klar für die Hessen, die wiederum mit dem bestmöglichen Team anreisen konnten.
Doch schon im ersten Gruppenspiel verletzte sich Dortelweils Nummer 1, der deutsche Meister Kai Schäfer, leicht, so dass er nur noch sporadisch eingesetzt werden konnte. Trotzdem erreichten die Hessen mit drei klaren Siegen souverän das Halbfinale. Refrath erwischte eine nach Meinung der Trainer Heinz Kelzenberg und Daniel Winkelmann „Hammergruppe“, in der die TVR-Spieler alles geben mussten. Heinz Kelzenberg: „Wir haben von Spiel zu Spiel gedacht und waren wirklich glücklich, alle drei Spiele gewonnen zu haben“. Dabei waren die Begegnungen gegen den SV Fischbach und den TSV Freystadt mit 5:3 auf dem Papier eng und der Sieg gegen Gastgeber EBT Berlin fiel mit 7:1 deutlich aus. Doch gerade der Sieg gegen Berlin hatte es in sich. Heinz Kelzenberg: „Das war ein Schlüsselspiel, weil alle ihre Bestleistung gezeigt und danach an sich geglaubt haben“.
Mit drei gewonnen Spielen erreichte der TVR wie Dortelweil als Gruppenerster das Halbfinale und traf wie im letzten Jahr am frühen Sonntagmorgen auf den NRW-Konkurrenten der letzten Jahre BC Hohenlimburg. Heinz Kelzenberg: „Obwohl wir die letzten vier Male gegen sie gewonnen haben, merkte man am Abend vorher, dass unser Team sehr konzentriert und heiß auf diese Aufgabe war“. Dennoch sah es zunächst nicht gut aus für den TVR: Beim Stand von 2:2 drohten die Herreneinzel von Raphael Beck und Kevin Mischke an Hohenlimburg zu gehen, doch beide TVR-Spieler drehten mit großartigen Energieleistungen ihre Spiele und brachten den TVR mit 4:2 in Führung. Lisa-Marie Wust, die ein super Turnier spielte, holte diesmal den Siegpunkt, so dass das abschließende Mixed nur noch Formsache war und der TV Refrath dieses Spiel schließlich mit 6:2 gewonnen hatte. Die Trainer zeigten sich begeistert und Heinz Kelzenberg hob besonders Kevin Mischke heraus: „So eine Energieleistung habe ich selten erlebt, er hat im ersten Satz einen 5:14 Rückstand aufgeholt“.
Auch Dortelweil gewann sein Halbfinale, hatte jedoch auf den entscheidenden Positionen die leichteren Spiele. Dennoch gelang es den Refrather Jugendlichen, auch diese Partie bis kurz vor dem Ende offen zu halten. Wieder war es der überragenden Raphael Beck, der mit Mark Byerly mit dem Sieg im 1. Doppel ein Zeichen setzte und auch das Damendoppel wurde in drei Durchgängen gewonnen. Nachdem auch Mark Byerly gegen den gehandicapten Deutschen Meister Kai Schäfer siegreich blieb, stand es 3:2 für den TV Refrath mit Vorteilen auf dem Papier im abschließenden Mixed. Doch leider gelang es weder dem verständlicherweise erschöpften Kevin Mischke, noch Lisa-Marie Wust gegen Nationalspielerin Annika Dörr einen Satzgewinn zu verbuchen. Somit konnte trotz gewonnenem Mixed und dem Endergebnis von 4:4 der Satzrückstand gegenüber den Hessen nicht Aufgeholt werden.
Nach gut 2 Stunden Spielzeit hieß der verdiente Deutsche Meister Fun-Ball Dortelweil und das Team des TV Refrath freute sich nach kurzer Enttäuschung über den Gewinn der Silbermedaille. Heinz Kelzenberg: „Jeder weiß, dass dies ein großer Erfolg ist, aber jeder ist auch enttäuscht, weil nur ein ganz klein Wenig gefehlt hat“. Auch der neue TVR-Jugendcoach Daniel Winkelmann, seit Januar in Refrath, war beeindruckt von seiner ersten Deutschen Meisterschaft: „Gratulation ans Team zu diesen super Leistungen, das war erste Sahne“.
Im Team des TV Refrath kamen zum Einsatz: Raphael Beck, Mark Byerly, Erik Rose, Kevin Mischke und Philip Wieler sowie die Mädchen Lisa-Marie Wust, Tabea Sänger und Janice Kaulitzky.
Quelle: TV Refrath Badmintonabteilung