Spiele gegen den 1.BC Bischmisheim und Union Lüdinghausen waren in den letzten Jahren immer eher ein aussichtsloses Unterfangen für den TV Refrath, da beide Teams jeweils zu den ganz großen Playoffkandidaten zählten. Dies tun sie sicher auch in der laufenden Saison, doch der TVR hat am Wochenende beiden Gegnern Punkte abgenommen.
Am Freitag war der Top-Favorit um die Deutsche Meisterschaft, der 1.BC Bischmisheim vor 300 Zuschauern zu Gast in der Halle Steinbreche. Am Ende stand es nach spannenden 2:45 Minuten 3:3 Unentschieden.
Eine vergebene, deutliche Führung im Damendoppel kurz vor dem Sieg, zwei Aufschlagfehler gegen Ende des Mixed-Krimis und daraus folgend zwei Niederlagen – da hätten man eigentlich unzufrieden sein müssen. Nicht so TVR-Boss Heinz Kelzenberg: „Natürlich ist es schade, dass sich die Mannschaft heute nicht selbst belohnt hat, aber ich bin dennoch begeistert über die Leistungen, die wir heute abgerufen haben. Das 3:3 ist für mich völlig in Ordnung, denn Bischmisheim musste heute zwei Herreneinzel ersetzen“.
Ohne Marc Zwiebler und Dieter Domke hatte der TVR bereits vor dem Match gedanklich mit 2:0 geführt und auch die in prächtiger Form spielende Chloe Magee unterstrich gegen Olga Konon ihre absolute Siegesbereitschaft. Erfreulicherweise aus Refrather Sicht wurden genau diese drei Spiele auch gewonnen, wobei Tan Chun Seang alle Mühe mit dem Deutschen Meister Lukas Schmidt hatte, Fabian Roth und Choe Magee jedoch ihre Einzel in zwei Durchgängen nach Hause brachten.
Doch ein vierter, ja sogar fünfter Punktgewinn wäre durchaus möglich gewesen. Chloe Magee und Carla Nelte reichte im Damendoppel leider eine 19:14 Führung im 3. Satz nicht, um das Spiel gegen die Niederländerinnen Muskens/Barning zu gewinnen. Trotz zum großen Teil überragender Ballwechsel war im Herrendoppel Schwenger/Beck noch nicht in der Lage Fuchs/Schöttler zu bezwingen. Und auch das Mixed zwischen Schwenger/Nelte und Fuchs/Barning wurde zu einem hochklassigem Krimi, der so oder so hätte ausgehen können. Dass am Ende der Weltranglistensiebte Michael Fuchs die Nase vorn hatte, lag an Kleinigkeiten, wie einem unerreichbaren Netzroller zum 21:19 im 3. Satz.
Die begeisterten Zuschauer erlebten ein Wechselbad der Gefühle: ein unglücklicher 0:2 Rückstand wurde in ein 3:2 umgedreht, bevor die minimale Siegchance im letzten Moment vergeben wurde. Heinz Kelzenberg: „Wenn die Zuschauer so mitgehen und selbst die Schiedsrichter von einem Gänsehautfeeling und Werbung für den Badmintonsport sprechen, dann hat meine Mannschaft heute fast alles richtig gemacht. Nur den Sieg hat sie liegen gelassen“.
Dennoch ist er nach wie vor glücklich über die Entwicklung seines Teams: „Wenn ich sehe, wie Max Schwenger und Carla Nelte sich inzwischen präsentieren, dann geht mein Herz auf. Fabi Roth und Raphi Beck spielen in ihrer ersten Erstligasaison ebenfalls einen phantastischen Streifen und unsere beiden Ausländer kämpfen bis zum letzten Punkt für den TVR. Was will ich mehr“.
Erfreut war Kelzenberg auch über Richard Domke, der nach über siebeneinhalb Monaten wieder in der Halle Steinbreche war: „Richi hat eine sehr harte Zeit hinter sich und wird uns bald wieder helfen. Wir haben heute gemerkt, wie sehr er die Bundesliga vermisst hat und freuen uns, wenn er im November wieder für uns aufs Feld geht“.
Am Sonntag dann reiste das Team zum Deutschen Meister Union Lüdinghausen, die auf ihre Nummer Eins im Dameneinzel, Karin Schnaase verzichten mussten. Gleich zu Beginn unterstrich das Herrendoppel mit Max Schwenger und Raphael Beck seine Stärke und gewann in zwei Durchgängen. Auf dem Nachbarfeld kämpften Chloe Magee und die grippegeschwächte Carla Nelte fast bis zum Umfallen weit über eine Stunde gegen Heather Olver und die japanische Silbermedaillengewinnerin der Olympiade in Peking, Mizuki Fujii. Am Ende hatte die englisch/japanische Kombination die Nase vorn und glich aus.
Zwei Herreneinzel folgten, in denen der TVR aus unterschiedlichen Gründen seine Favoritenstellung unter Beweis stellte. Zum einen zeigten Tan Chun Seang und Fabian Roth absolut erstklassige Leistungen, zum anderen war den Gegnern anzumerken, dass sie an diesem Spieltag nicht in Topform aufspielen konnten.
Chloe Magee tat sich gegen die japanische Doppelspezialistin sehr schwer, wusste jedoch jeweils nach Rückstand zum Satzende entscheidend zuzulegen und gewann in zwei Durchgängen. Das Mixed war beim Stande von 4:1 nahezu ohne Bedeutung. Der erste Satz ging an Lüdinghausen, worauf sich Schwenger/Nelte sehr zu steigern wussten und deutlich führten, als Matthew Nottingham seiner Partnerin bei einer unglücklichen Aktion in der Abwehr mit seinem Schläger auf die Hand schlug und diese daraufhin aufgeben musste. Dies sorgte für ein abruptes Ende und den 5:1 Endstand.
Heinz Kelzenberg: „Ich denke, wir hätten heute auch gegen Lüdinghausen in Bestbesetzung gewonnen und wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf“. Nun wartet Anfang November in Schleswig Holstein beim TSV Trittau noch ein weiterer „dicker Brocken“ auf den TVR, sofern dieser in Bestbesetzung aufläuft.
Die vor der Saison ausgegebene Zielsetzung „Platz 3-5“ hält Kelzenberg nach wie vor für absolut realistisch und weist daraufhin, dass bis dato das Glück auch auf Seiten seines TVR war: „Dennoch haben wir nicht nur von gegnerischen Problemen profitiert, sondern auch eindrucksvolle Auftritte hingelegt. Es fühlt sich jedenfalls total gut an, wenn man da oben mitspielt, das wollen wir so lange wie möglich auskosten“.
Ergebnisse unter:
http://turnier.de/sport/ teammatch.aspx?id=70B65F05- BA8E-4302-BB7B-055B4475F93A& match=79
http://turnier.de/sport/ teammatch.aspx?id=70B65F05- BA8E-4302-BB7B-055B4475F93A& match=57
Tabelle unter:
http://turnier.de/sport/draw. aspx?id=70B65F05-BA8E-4302- BB7B-055B4475F93A&draw=1
Holprige Auftritte des Refrather Zweitligateams
Die zweite Mannschaft des TV Refrath steht mitten in einer schweren Saison. Trotz der samstäglichen Unterstützung von Raphael Beck und Fabian Roth ging TVR 2 am Wochenende sieglos aus den beiden Heimspielen gegen den FC Langenfeld und EBT Berlin hervor.
Ohne den verhinderten Johannes Szilagyi hatten sich bereits im Vorfeld vor allem für Sonntag Aufstellungsschwierigkeiten ergeben, die erst kurzfristig gelöst werden konnten. Am Samstag waren letztlich zwei knapp verlorene Doppel ausschlaggebend für die schlussendliche Punkteteilung, denn auch Lars Schänzler und Mette Stahlberg mussten ihren Langenfelder Gegnern die Siege überlassen.
Letztlich war es Routinier Kai Waldenberger vorbehalten, durch seinen Sieg wenigstens einen Zähler in Refrath zu behalten. Doch angesichts dreier knapp verlorener Spiele war dies nur ein schwacher Trost.
Am Sonntag dann war der starke Aufsteiger EBT Berlin zu Gast und Refrath musste Beck und Roth ans 1. Team abgeben. Dafür rückte Denis Nyenhuis trotz Kniebeschwerden in die Mannschaft und versuchte alles, um die drohende Niederlage abzuwenden.
Doch erneut war die anfängliche Doppelbilanz (diesmal 0:3) verantwortlich für das Endresultat, denn auch die Siege im Mixed und 2. Herreneinzel (erneut Kai Waldenberger) genügten nicht, um die diesmal eindeutigen Niederlagen in den weiteren drei Begegnungen auszugleichen.
Somit stand nach knapp 3 Stunden der verdiente 6:2 Sieg für Berlin fest, der die Refrather Zweitvertretung nun nach 3 Spieltagen und 2:4 Punkten eindeutig in Richtung Klassenerhalt blicken lässt. Die beiden bevorstehenden Begegnungen in Wittorf und Trittau werden richtungsweisenden Charakter haben.
Ergebnisse unter:
http://turnier.de/sport/ teammatch.aspx?id=70B65F05- BA8E-4302-BB7B-055B4475F93A& match=131
http://turnier.de/sport/ teammatch.aspx?id=70B65F05- BA8E-4302-BB7B-055B4475F93A& match=159
Tabelle unter:
http://turnier.de/sport/draw. aspx?id=70B65F05-BA8E-4302- BB7B-055B4475F93A&draw=2
Quelle: TV Refrath Badminton