Mit mehr als zufriedenstellenden Leistungen gestalteten die 4 Refrather EM-Teilnehmer die Europameisterschaft in La Roche Sur-Yon, Frankreich. Auch wenn das Herrendoppel Sam und Joshua Magee bereits in der 1. Runde die Segel streichen musste, machten die beiden Brüder gegen die an 4 gesetzten Dänen Astrup/Rasmussen vor allem im 2. Satz (28:30) eine gute Figur.
Besser lief es schließlich im Mixed. Nach dem überraschenden Auftaktsieg gegen die 15. der Weltrangliste aus Polen, überstanden Chloe und Sam Magee auch die 2. Runde mit einem 24:22 im 4. Satz über die Deutschen Meister Lamsfuß/Herttrich.
Zwei Runden konnte Chloe Magee auch im Einzel gewinnen. Nach einem etwas mühevollen Erfolg über die Engländerin Birch, hatte die portugiesische Meisterin Santos beim 21:8, 21:9 nicht den Hauch einer Chance. Durch diesen Sieg überholte Chloe Magee nicht nur Santos in der Weltrangliste, sondern kletterte so weit nach oben, dass sie das Ticket zu ihren dritten olympischen Spielen sicher gelöst hat. Leider fehlte wenige Stunden nach dem einstündigen Mixeddrama im Einzel-Achtelfinale gegen die dänische Nummer 1, Line Kjaersfeld, die Energie und die Power, ins Viertelfinale einzuziehen.
Für Carla Nelte begann die Europameisterschaft an der Seite von Johanna Goliszewski hingegen eher ungewöhnlich. Einem lockeren Auftaktsieg gegen zwei Sloweninnen folgte ein wahrer Krimi, allerdings von der Zuschauertribüne aus: Als nämlich die favorisierten Bulgarinnen ihr Zweitrundenmatch gegen die beste englische Paarung mit 21:19 im dritten Satz nach Hause bringen konnten, stand fest, dass Nelte/Goliszewski ihr Olympiaticket sicher buchen können, da sie von den Engländerinnen nicht mehr eingeholt werden können.
Ihr erstes ernstes Match folgte dann gegen die Engländerinnen Pugh/Walker, welches die beiden sicher gewannen und damit am Freitag gegen die ungefähr gleichstarken Niederländerinnen Tabeling/Barning um eine Medaille kämpften.
Heinz Kelzenberg: „Wir alle, aber vor allem Carla ist überglücklich, dass sie in Rio spielen darf, die Kommunikation über Whatsapp war wunderbar emotional. Und zweimal TV Refrath im Viertelfinale der Europameisterschaft – das konnte man nun wirklich nicht erwarten“.
Leider reichte es unter den besten Acht für alle drei Refrather nicht zu einem Sprung in die Medaillenränge. Sam und Chloe Magee unterlagen den Dänen Nohr/Thygesen nach großer Aufholjagd im ersten Satz schließlich mit 20:22, 12:21. Sam Magee war sehr enttäuscht: „Ich bin sehr sauer, denn das war eine gute Gelegenheit, eine EM-Medaille zu holen“.
Noch unglücklicher war Carla Nelte nach ihrem Viertelfinalaus gegen die Niederländerinnen Samantha Barning und Iris Tabeling. In einem Spiel mit großen Höhen und Tiefen drehten die Deutschen Meisterinnen den ersten Durchgang nach langem Rückstand noch zu einem 21:17. Nachdem sie im folgenden Satz eine 16:11-Führung sowie bei 20:18 zwei Matchbälle nicht verwerten konnten, mussten sie in den dritten Satz, den sie erneut bis 15:10 dominierten. Leider genügte auch ein 18:15-Vorsprung nicht – die Holländerinnen holten Punkt für Punkt auf und gewannen mit 21:19.
Heinz Kelzenberg: „Es überwiegt die Freude über die Olympia-Qualifikation, dennoch ist diese Niederlage mehr als unnötig zustande gekommen“.
Quelle: TV Refrath Badminton