Am ersten Adventswochenende standen die vielleicht schwierigsten Aufgaben in der bisherigen Saison für den TV Refrath an. Ohne die etatmäßige Nummer Eins, Toby Penty, der erst im Januar aus seiner Verletzungspause zurück kehrt, waren dem TVR bis zu diesem Doppelspieltag lediglich zwei sogenannte Pflichtsiege gegen Rosenheim und Trittau gelungen. Mit einem Blick auf das Tabellenbild war das Team von Danny Schwarz dichter an die Abstiegsränge gerückt und der Kontakt zu den Playoff-Plätzen in weite Ferne gerückt.
Doch am vergangenen Wochenende gelang es dem TVR dieses schiefe Bild zurecht zu rücken. Am Samstag empfing man den dreimaligen deutschen Meister EBT Berlin in der gut gefüllten heimischen Halle Steinbreche. Die knapp 250 Zuschauer sahen zu Beginn zwei extrem spannende Doppel, die beide knapp in drei Sätzen gewonnen werden konnten. Dies war den Refrathern vor fast einem Jahr gegen den SV Fischbach das letzte Mal überhaupt vor heimischem Publikum gelungen.
So starteten die beiden Herreneinzel von Richard Domke und Fabian Roth mit einem 2:0 Vorsprung im Rücken. Doch schnell wurde klar, dass die beiden sehr talentierten Spieler gegen ihre international renommierten Gegner Ville Lang und Kenneth Jonassen nicht viel ausrichten können. Doch beim Zwischenstand von 2:2 hatte der TV Refrath noch zwei Eisen im Feuer.
Chloe Magee legte im Dameneinzel los wie die Feuerwehr und dominierte die 8 Plätze vor ihr in der Weltrangliste platzierte Bulgarin Linda Zetchiri fast nach Belieben. Auch im zweiten Satz blieb der irische Publikumsliebling einen Tag nach ihrem 25. Geburtstag cool und sorgte für die 3:2-Führung.
Nun erinnerten sich nicht wenige der anwesenden Zuschauer an die Begegnung gegen Berlin vor exakt 14 Monaten, als das Mixed Schwenger/Nelte ihr Match gegen die Berliner Blair/Jonathans mit 21:17 und 21:17 gewinnen konnten und dadurch das damalige 3:3 sicherten. Auch diesmal gewannen die Deutschen den ersten Durchgang mit 21:17, doch in der Folge wuchs die schottisch-niederländische Paarung über sich hinaus und dominierte die Begegnung bis zum Ende.
Das 3:3 war und ist für den TV Refrath ein großer Erfolg, den Heinz Kelzenberg auf den Punkt bringt: „Wir haben gezeigt, dass wir gegen mit internationalen Stars gespickte Meisterschaftsanwärter fast gewinnen können und haben eine packende Begegnung in toller Stimmung erlebt. Besonders heraus heben möchte ich Denis Nyenhuis, der sein bisher bestes Spiel in der 1. Bundesliga gemacht hat“.
Doch es blieb wenig Zeit zu Feiern, denn bereits am Sonntag trat man auswärts beim 1.BC Düren an, die ebenfalls ohne einen einzigen deutschen Akteur das Match gegen den TVR bestritten. Der Gegner hatte extra die Amerikanerin Beiwen Zhang eingeflogen, die tags zuvor in Wales das internationale Turnier gewonnen hatte.
Zhang präsentierte sich in überragender Verfassung, steuerte das Damendoppel sicher zum Sieg und ließ im Dameneinzel Chloe Magee ebenfalls überhaupt keine Chance. Zwar fuhren Nyenhuis/Schwenger gegen Koch/Ridder ihren zweiten Wochenendsieg ein, doch leider waren sowohl Richard Domke gegen den Engländer Ouseph, immerhin Nummer 21 in der Welt und Nachwuchsspieler Lars Schänzler gegen den zweiten Briten Baxter ohne echte Siegchance.
Im abschließenden Mixed ging es beim Stande von 4:1 für Düren dann leider nur noch um Ergebniskosmetik, so dass der Dreisatzerfolg von Schwenger/Nelte auch eher mühsam zustande kam. Denis Nyenhuis, der mit seiner eigenen Leistung mehr als zufrieden war: „Wie in der letzten Saison haben wir wieder nicht in Düren gewinnen können. Das ist schade“. Heinz Kelzenberg, TVR-Chef ergänzt: Heute hätten wir in Bestbesetzung einen Punkt geholt, aber so ist es nun mal“. Nicht ganz ohne Kopfschütteln ergänzt er: „Wir haben am Wochenende in beiden Spielen gegen keinen einzigen deutschen Spieler gespielt. Unsere beiden Gegner haben einige Weltklassespieler in ihren Reihen und stehen dennoch nur auf Platz 5 und 6. Das zeigt, wie stark die Bundesliga in diesem Jahr ist“.
Mit enttäuschtem Blick auf die Tabelle stellt er weiterhin fest: „Wir sind jetzt Achter, haben jedoch noch das letzte Spiel gegen den punktelosen Aufsteiger Dortelweil. Dennoch hat uns das Fehlen von Toby Penty härter getroffen als erwartet. Für die Rückrunde bin ich jedoch zuversichtlich, da wir in Bestbesetzung gegen jeden Gegner punkten können“.
Das nächste Spiel gegen den Aufsteiger und Tabellenletzten findet am 15.12. am 14 Uhr statt.
Quelle: TV Refrath Badminton