Am Freitagabend gegen 20 Uhr hatte das lange Warten ein Ende. Trotz einiger organisatorischer Probleme im Vorfeld konnte TVR-Chef Heinz Kelzenberg den 22-jährigen Lu Qicheng in Empfang nehmen. Kelzenberg: „Mein erster Eindruck ist hervorragend, denn er macht einen sympathischen Eindruck. Außerdem klappt die Verständigung in Englisch ganz gut“. Bereits am Samstag zeigte der Chinese, der sich hier in Deutschland „Lukas“ nennt, in einer ersten Trainingseinheit, wie schnell und athletisch er ist. Auch Kai Waldenberger, einer seiner Trainingspartner zeigte sich angetan von der Spielweise: „Heute war es schon klasse doch wenn er sich in ein paar Tagen eingelebt hat, werde ich wohl im Training mein blaues Wunder erleben“.
Seinen ersten Auftritt in der Bundesliga wird die neue Nummer Eins des TVR am kommenden Sonntag (3.10. 14 Uhr, Gifhorn, Sporthalle Flutmulde) haben, wenn die Bergischen nach Niedersachsen reisen, um dort gegen den BV Gifhorn anzutreten. Auf Seiten der Norddeutschen gibt es viele neue Gesichter, aber der Start des BV war nicht sehr erfolgreich. Mit 2:4 unterlag man in Lüdinghausen, so dass Heinz Kelzenberg glaubt: „Gifhorn möchte das Heimspiel gegen uns gewinnen, da bin ich sicher, aber wir wollen auch nicht mit leeren Händen nach Hause fahren“. Der Refrather Vorsitzende vertritt am Sonntag Bundesligamanager Danny Schwarz, der zeitgleich auf Hochzeitsreise ist. Kelzenberg: „Ich freue mich auf das Spiel, jede der sechs Begegnungen wird interessant und kann so oder so ausgehen, keine wird ein Selbstläufer“. Mit besonderer Spannung erwartet werden die Spiele von Lu Qicheng, der im Doppel mit Denis Nyenhuis auflaufen wird und im Einzel Raul Must aus Estland als Gegner hat. Gegen den laufstarken Esten hatte im Vorjahr Kay Bin Yeoh nach zähem Kampf in drei Sätzen verloren.
Am Beispiel Gifhorn wird in diesem Jahr deutlich, dass es für viele Teams nicht auf Biegen und Brechen ums Überleben geht. Im Vorjahr war Refraths Gegner noch regelmäßig mit 4-5 ausländischen Spielern aufgelaufen, in diesem Jahr hat man sich von allen getrennt – bis auf Raul Must und setzt auf deutsche Spielerinnen und Spieler. Heinz Kelzenberg: „Eigentlich ist eine Personalpolitik mit vielen ausländischen Spielern Schwachsinn, weil niemand hat wirklich etwas davon. Man gibt nur Geld aus hat keine Nachhaltigkeit, lediglich die Sicherheit, noch ein weiteres Jahr Bundesliga zu spielen. Bei uns war und ist es wenigstens so, dass die Nummer Eins mindestens drei Monate am Stück in Refrath wohnt und mit trainiert“.
Auf der Refrather Damenseite verstärkt Hanna Kölling wieder das Refrather Aufgebot, sie hatte zum Auftakt gegen Beuel ausgesetzt. Da auch Gifhorn mit deutschen Damen spielt, gibt es ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern, beispielsweise treffen die langjährigen Trainingspartnerinnen Carola Bott und Kim Buss aufeinander.
Die Verkleinerung der Teams und die Reduzierung der Spiele von acht auf sechs Matches, fanden übrigens bei der Premiere großen Anklang bei fast allen Mannschaften. Und da es in dieser Saison für keines der Teams um den Klassenerhalt geht, da die Liga im folgejahr um zwei Clubs vergrößert wird, herrscht auch wenig Aufregung auf allen Seiten. Auch der erstmals an einem Dienstagabend durchgeführte Premierenspieltag fand zuschauermäßig großen Anklang. Vor allem in Rosenheim und Refrath freute man sich über eine volle Halle. Heinz Kelzenberg: „Es ist ein Orientierungsjahr, in dem man auch das ein oder andere Mal durchatmen kann, ohne sich bei jeder Niederlage Sorgen zu machen. Dennoch werden wir nach der mageren letzten Saison heiß auf jeden Punkt sein, den wir holen können, denn schließlich wollen wir mindestens zwei Teams hinter uns lassen.“
Das nächste Heimspiel des TVR findet dann in den Herbstferien statt, wenn es am Sonntag, den 17.10. um 14 Uhr gegen den VfL 93 Hamburg geht.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des TV Refraths.