Westauswahl verpasst nur knapp den Tuniersieg bei gleicher Punktzahl – zwei Auswahlspieler des TV Refrath mit dabei
Am „Sahara-Pfingst-Wochenende“ bot die Westauswahl ihre bislang beste Tunierleistung der letzten Jahre. Mit drei Siegen und einer Niederlage entschied am Ende das Torverhältnis zugunsten von Sachsen-Anhalt. Dennoch darf sich die Westauswahl auch als Sieger fühlen, waren sie es doch, die den direkten Vergleich mit 4:1 gewannen und damit ihre bestes Spiel boten. In der Sommertrophy spielen jeweils die besten Jugendlichen (U17) aus Deutschland in 5 Regionalteams (Nord/West/Süd/Sachsen/Sachsen-Anhalt) um den Siegerpokal.
Mit dem festen Ziel, den vierten Platz aus der Wintertrophy zu verbessern, startete der Westen engagiert aber glücklos am Freitagabend gegen die Nordauswahl. Nach zwei objektiv ausgeglichenen Dritteln stand es plötzlich durch individuelle Fehler 3:0 für die Norden. Am Ende hiess es 2:5. Ob es der Tribut an die staubedingte überlange Anreise oder die hierdurch verkürzte Einspielzeit war oder einfach die Nordauswahl cleverer zu Werke ging – alles Spekulation. Eine Leistungssteigerung musste her. Und die Trainer haben ganze Arbeit geleistet. Süd, nicht in Bestbesetzung angetreten, war der erhoffte Aufbaugegner, der einen nie gefährdeten 5:3 Erfolg brachte. Dann folgte Sachsen-Anhalt, mit eigenem Mannschaftsbus und dem Selbstbewusstsein aus zwei Tuniersiegen in Folge und zwei bärenstarken Auftritten mit 6:0 und 5:1 gegen die mitfavorisierten Sachsen und den Norden im Rücken. In der Rolle des Underdog agierte das Westteam agressiv und konsequent aus einer sehr konzentrierten Abwehr heraus und lies im Verlauf des ersten Drittels nahezu nichts zu. Im Gegenteil überraschten sie ihre Gegner mit schnell vorgetragenen Angriffen, bei denen letztlich das Quentchen Glück fehlte. Als dann Sachsen-Anhalt gegen Ende des Drittels noch eine Zweiminutenstrafe verbüsste, schien mehr als das 0:0 zur Drittelpause greifbar. In das gut angelegte Überzahlspiel, in dem der Westen weit aufgerückt in der Hälfte des Gegners ein um die andere Chance verpasste, kam Sachsen-Anhalt dann aber mit einem famos vorgetragenen Konter zum 1:0. Während die Zuschauer noch überlegten, ob dieses Tor kurz vor der Pause den bis dahin couragierten Auftritt bremsen würde, folgte die stärkste Leistung der letzten Jahre im 2. Drittel. Florian Weißkirchen (Bonn), der überragende Spieler des Westens und zu Recht im All-Star-Team, glich zügig aus. Völlig überrascht über den Druck und die beherzt angreifenden Westler, leistete sich Sachsen-Anhalt bis dahin nicht erlebte Abspiel- und Stellungsfehler. Mit seiner unnachahmlich dynamisch quirligen Art zog dann Kai Willems (Refrath) rechts außen an zwei Abwehrspielern vorbei, tankte sich irgendwie durch und schob den Ball halbhoch mit Hilfe des Pfostens ins Tor zum 2:1. Die folgende Drangphase überstand die Abwehr cool und leitete einen der vielen Konter schließlich zu Florian Weißkirchen, der zum 3:1 einschlenzte. Ende des 2. Drittels. Nervös und sehr agressiv begann der Favorit mit wütend vorgetragenen Angriffen, die an den überzeugenden Torwarten oder aber am Metallrahmen des Tores endeten. Wieder war es in der Endphase ein Konter, der dann zum beruhigendem Endstand durch Oguzhan Aydin (Bonn) führte. Nach zwei Siegen am Samstag entschied also das Spiel am Sonntag gegen Sachsen über die Platzierung. Nach dem auch Sachsen, ebenfalls mit einer Niederlage gegen Sachsen-Anhalt gestartet, beide Spiele am Samstag gewonnen hatte, ging es für beide Mannschaften nun um den 2. Platz.
Nicht so hochklassig wie das Spiel gegen Sachsen-Anhalt, aber in jeder Phase des Spieles unglaublich spannend! Wieder drehte der Westen ein 0:1 zu einem 3:1, Florian Weißkirchen und 2 Mal Nils Hofferbert (Holzbüttgen), um dann nach einem Penalty-Tor für Sachsen nach der Hälfte des 3. Drittels bis zum Schluss das 3:2 mit letzten Kräften zu verteidigen. Jeder aus dem Team hatte seinen Anteil daran, auch unsere jungen Spieler aus Refrath, Kai Willems (Angriff) und Philipp Blümke (Abwehr) und sie alle konnten zu Recht stolz auf das Erreichte sein.
Die mitgefahrenen Fans (meist Eltern), aber auch die Zuschauer vor Ort haben ein hochklassiges intensives Tunier gesehen. Die starke Dominanz des Ostens wurde durch den Westen durchbrochen und auch dem Norden fehlten am Ende nur 2 Tore bei Punktgleichheit zum dritten Platz. Entscheidend aber war die Fairness auf dem Platz. Die engen, oft dramatischen Spielverläufe haben beim allem Ehrgeiz nie zu einer übertriebenen Härte geführt – das spricht für diesen Sport im Jugendbereich und für eine aufmerksame Schiedsrichterleistung. Auch der Süden verlor letztlich seine Spiele nur knapp, was Ausdruck einer hohen Leistungsdichte ist. Wer nicht dabei gewesen ist, sollte dies bedauern, denn es war eine echte Werbung für eine dynamische, schnelle und packend anzusehende Sportart!“
Quelle: TV Refrath