Am Samstag kam der punktgleiche Tabellenzweite BW Wittorf in die Halle Steinbreche. Ander als erwartet kam das Team aus Neumünster in Bestbesetzung nach Refrath, wollte es doch nach eigener Aussage Spitzenreiter TSV Trittau weiter „ein bisschen ärgern“.
In dem gut dreistündigen Match gingen 5 der 8 Spiele über die volle Distanz und an einigen Stellen wurden Erinnerungen an das letzte Spiel zwischen beiden Clubs Anfang 2009 wach. Damals hatte der TVR in einem gut vierstündigen Drama mit 7 Dreisatzspielen 6:2 gewonnen und damit eine Vorentscheidung zur Zweitligameisterschaft erreicht, die ja letztlich mit dem Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse endete. Überhaupt war Heinz Kelzenberg am Samstag nicht nur begeistert von seinem Team, sondern auch vom Gegner: „Ich kenne wenige sympathischere und auch sportlichere Teams als Wittorf. Die Spiele gegen sie machen immer großen Spaß“.
Sicherlich diesmal ganz besonders, zumal alle „engen“ Matches an den TVR gingen, der folgerichtig mit 5:3 gewinnen konnte. Es war einmal mehr Raphael Beck, der sowohl an der Seite von Mark Byerly im Doppel, als auch mit Iris Tabeling im Mixed jeweils hauchdünn gegen den Schotten Campbell die Nase vorne hatte. Er wurde zum Matchwinner, doch auch das überragende Damendoppel Kölling/Tabeling, sowie Lars Schänzler gegen den erfahrenen Strehse zeigten feistes Badminton. Da wurde der Pflichtsieg von Fabian Roth über den Wittorfer Doppelspieler Schulz zur Nebensache.
Besonders erfreut zeigten sich die Teambetreuer Daniel Winkelmann und Heinz Kelzenberg auch über die Comebacks der TVR-ler Johannes Szilagyi und Sebastian Teller, die zwar ihre Spiele verloren, jedoch zu überzeugen wussten. Einzig Mette Stahlberg spielte nicht in Bestform, vielleicht weil sie bis kurz vor Spielbeginn, noch an der Uni Köln eine Prüfung ablegen musste.
Dennoch war der knappe Sieg des TVR 2 von allen viel umjubelt und unterstrich die guten Leistungen der Mannschaftsmitglieder zuletzt bei den Deutschen Meisterschaften.
So kam es am Sonntag zum Spitzenspiel gegen den TSV Trittau. Die etwas ersatzgeschwächten Schleswig-Holsteiner standen praktisch vor der Begegnung schon als Meister und Aufsteiger in die erste Bundesliga fest, waren sie doch auch die gesamte Saison über das einzige Team mit genau diesem Ziel. Dennoch wollte der TVR auch an diesem Spieltag nichts verschenken.
Refrath ging in der Aufstellung vom Vortag zu Werke und Trittau wollte auch mit seinem letzten Aufgebot (bestehend immer noch aus 5 ausländischen Spielern) den Aufstieg unter Dach und Fach bringen. Dies gelang mit dem allerletzten Ballwechsel im Mixed zum 23:21 im dritten Satz, der dementsprechend stark umjubelt wurde.
Da Refrath nur eines von drei Doppeln zu Beginn gewinnen konnte und Johannes Szilagyi gegen den Indonesier Trisnanto sowie Mette Stahlberg gegen Laura Vana aus Estland chancenlos waren, stand es nach eineinhalb Stunden Spielzeit 1:4 aus Refrather Sicht. Dabei hatten sowohl Roth/Teller, als auch die Damen Tabeling/Kölling keineswegs enttäuscht. Trittaus Team zeigte sich sehr stark und lediglich Beck/Byerly im 1. Herrendoppel konnten ihre Gegner in die Schranken weisen.
Es folgten zwei souveräne Einzelerfolge der Youngsters Lars Schänzler und Fabian Roth, die gemeinsam mit Byerly vor dem Spiel für ihre Deutschen Meistertitel und Medaillen geehrt wurden und viel Beifall erhielten.
Das Mixed mit Beck und Tabeling konnten leider nicht wie so oft einen erfolgreichen Schlusspunkt setzen, sondern unterlagen der schottisch-englischen Kombination Briggs/Lim hauchdünn in drei Sätzen. Teammanager Daniel Winkelmann fasste kurz und knapp zusammen: „Man kann nicht immer 5:3 gewinnen“ und spielte dabei auf die sechs Siege des TVR mit genau diesem Ergebnis an.
Während die Coaches der Mannschaft, Winkelmann und Kai Waldenberger zufrieden mit den gezeigten Leistungen waren, verwies Heinz Kelzenberg auf das Drumherum. „Die Stimmung im Team ist hervorragend, die Heimspiele sind gut besucht und die Leute haben Spaß mit unserer jungen Mannschaft Team. Dass wir nicht abgestiegen sind, hängt genau mit diesen Punkten zusammen“. Für die kommende Saison hofft Kelzenberg wieder auf genau dieses Phänomen und auf die Tatsache, dass die jungen Spielerinnen und Spieler leistungsmäßig noch etwas zulegen: „Das Potenzial ist bei einigen noch längst nicht ausgeschöpft. Wir werden die 2. Liga in Refrath etablieren und auch im kommenden Jahr eine gute Rolle spielen“.
Am letzten Wochenende der Saison muss TVR 2 dann jedoch wieder kleine Brötchen backen, da die drei U19-Leistunsgträger Mark Byerly, Lars Schänzler und Fabian Roth zeitgleich im türkischen Ankara bei den Europameisterschaften antreten. Kelzenberg: „Wir werden mit einer Rumpftruppe spielen“.
Quelle: TV Refrath Badminton