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Tolles Unentschieden mit dem letzten Aufgebot

Mehr als eindrucksvoll bewies Badminton- Bundesligist TV Refrath am Samstagnachmittag, dass mit ihm auch dann zu rechnen ist, wenn nicht alle Mann an Bord sind. Quasi mit dem letzten Aufgebot holte der TVR einen Punkt beim 3:3-Unentschieden gegen Tabellenschlusslicht BV Gifhorn, der mit seinem stärksten Team in die Halle Steinbreche gekommen war.

Dass dieser Punkt nicht nur von den Zuschauern, sondern auch von der Mannschaft gefeiert wurde, lag in der Tat daran, dass man vor dem Spiel selbst mit einem Punkt nicht rechnen konnte. Dass mit Lu Qicheng die Nummer 1 der Refrather fehlen würde war klar, ebenso dass man ohne die Youngsters Max Schwenger und Raphael Beck auflaufen musste, die parallel bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Einsatz waren. Dass einen Tag vor Anpfiff jedoch auch noch die frischgebackene Deutsche Vizemeisterin krankheitsbedingt absagen musste, brachte Teamchef Danny Schwarz zur Verzweiflung: „Alles stand eigentlich und wir waren zuversichtlich. Nach Kims Ausfall Konnten wir jedoch auf Mette Stahlberg und Hanna Kölling aus dem Regionalligateam zurück greifen“.

Dass beide TVR-Eigengewächse ihre Sache dann so gut machten, freute nicht nur Schwarz, sondern vor allem Heinz Kelzenberg, Vorsitzender und ehemaliger Jugendtrainer der beiden: „Heute hat Hanna ihr erstes Erstligaspiel gewonnen und bei Mette kann man von einem kleinen Comeback sprechen“.

In der Tat bot zunächst Hanna Kölling an der Seite von Carla Nelte eine tadellose Leistung und schlug im Damendoppel mit Hoffman/Bott immerhin zwei Bronzemedaillengewinnerinnen der Deutschen Meisterschaften. Parallel schlug auch das Herrendoppel mit Denis Nyenhuis und Johannes Szilagyi in zwei überzeugenden Sätzen die Gifhorner Paarung Niesner/Must. Beim nicht alltäglichen Spielstand von 2:0 spielten Kai Waldenberger (gegen den Esten Must) und Johannes Szilagyi (gegen Niesner) die beiden Einzel und waren dicht an einer Überraschung.

Waldenberger konnte der Nummer 55 der Weltrangliste, Raul Must, einen Satz abnehmen und auch Szilagyi stand im zweiten Durchgang dicht vor einem Satzgewinn. Dennoch behielten die Gifhorner Gegner in diesen beiden Spielen die Oberhand.

Im Dameneinzel bekam Mette Stahlberg nach rund 16 Monaten wieder eine Chance in der 1. Mannschaft. Und zur großen Überraschung aller bot sie der leicht grippegeschwächten Dritten der Deutschen Meisterschaften, Carola Bott, einen tollen, ausgeglichenen Fight. Leider ging der dritte Satz dann doch recht glatt an die Nationalspielerin, doch das Trainerteam war mit Stahlbergs Leistung sehr zufrieden.

Im abschließenden Mixed ließen Denis Nyenhuis und Carla Nelte in keiner Phase des Spiels Zweifel daran, dass sie den Punkt zum Ausgleich holen wollten und bezwangen ihre Gegner deutlich mit 21:15 und 21:16. Dies war erst der zweite Mixederfolg für die Paarung des TV Refrath und besonders Nyenhuis wusste sich in diesem Spiel im Vergleich zu den letzten zu steigern.

Somit fiel die abschließende Mannschaftsbesprechung positiv aus und Refraths Doppelspezialistin Carla Nelte konnte sich glücklich mit zwei Siegen im Gepäck von ihrer Mannschaft verabschieden. Sie reist Anfang der Woche mit der deutschen Nationalmannschaft nach Amsterdam, um dort bei den Europameisterschaften eine Medaille mit dem Team zu holen.

Der Rest der Mannschaft genießt das folgende, durch die EM freie Turnierwochenende und bereitet sich auf die nächste Aufgabe vor. Am Dienstag, den 22.2. kommt um 19 Uhr der fünffache Deutsche Meister 1.BC Bischmisheim nach Refrath. Die Saarbrücker sind nur aufgrund des schlechteren Spielverhältnisses auf dem zweiten Tabellenplatz hinter Berlin und gelten auch in dieser Saison als Meisterschaftsfavorit. Das mit fünf deutschen Nationalspielerin gespickte Team aus Saarbrücken wird alles daran setzen, mit 6:0 in Refrath zu gewinnen.


TV Refrath – BV Gifhorn 3:3

Denis Nyenhuis/ Johannes Szilagyi – Maurice Niesner/ Raul Must
21-14 22-20

Carla Nelte/ Hanna Kölling – Carola Bott/ Astrid Hoffmann
21-17 21-17

Kai Waldenberger – Raul Must
21-13 18-21 14-21

Mette Stahlberg – Carola Bott
18-21 21-13 10-21

Denis Nyenhuis/ Carla Nelte – Robert Franke/ Astrid Hoffmann
21-15 21-16

Johannes Szilagyi – Maurice Niesner
17-21 21-23

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