Mit dem besten Ergebnis der Vereinsgeschichte beendete das Bundesligateam des TV Refrath seine vierte Saison im Badminton-Oberhaus. Nach drei siebten Plätzen in Folge bedeutet der 6. Rang mehr als nur eine kosmetische Korrektur. Vereinschef Heinz Kelzenberg: „Wir haben damit unser Saisonziel erreicht und liegen direkt hinter den fünf Teams, die um die Playoffs gespielt haben“.
Das Erreichen dieses Saisonziels war nur mit einem tollen Endspurt beim letzten Heimspiel am Samstag gegen den Tabellennachbarn 1. BC Düren möglich. Mit einer wahren Energieleistung war es dem TVR gelungen, dem international besetzten gegnerischen Team einen Punkt abzunehmen.
Düren war wie im Hinspiel gegen den TVR in Bestbesetzung, d. h. mit 6 ausländischen Akteuren und der ehemaligen deutschen Nationalspielerin Sandra Marinello angereist. Beim TVR fehlte Denis Nyenhuis berufsbedingt, so dass Richard Domke ins Doppel rutschte. Auch im Damenbereich gab es kurzfristig am Spieltag Probleme, weil sich Carla Nelte wegen einer Magen-Darm-Erkrankung abmeldete und Iris Tabeling aus dem 2. Team eingesetzt werden musste. Auch Chloe Magee war durch eine starke Grippe in der Woche vor dem Spiel stark gehandicapt und ging geschwächt und mit Trainingsrückstand in die Begegnung.
So war es nicht verwunderlich, dass das Damendoppel in drei Sätzen an Düren ging. Doch als nach über einer Stunde Spielzeit das Herrendoppel Schwenger/Domke die Routiniers Koch/Zauner (Nr. 43 der Weltrangliste) aus Österreich mit 25:23 im Entscheidungssatz entzaubert hatte, war wieder alles offen. Heinz Kelzenberg zum Herrendoppel: „Max hat unglaublich clever und stark gespielt und bei Richi konnte man sehen, was für ein großartiges Talent er ist. Als Einzelspieler so ein Doppel zu spielen ist schon Extraklasse“.
Leider war Domke dann im folgenden Herreneinzel gegen die englische Nummer Eins Ouseph, immerhin Nummer 35 der Welt, ratlos und verlor klar in zwei Sätzen. Ebenso unterlag Kai Waldenberger nach guten Spiel gegen den Briten Baxter mit 0:2, wobei er jeweils zum Ende der Sätze seine einzigen Schwächephasen hatte. Somit stand es aus Refrather Sicht 1:3, wie so oft vor dem Dameneinzel und Mixed, den statistisch gesehen beiden besten Positionen im Refrather Team.
Das Dameneinzel von Chloe Magee gegen die Engländerin Liz Cann war nur im ersten Satz hart umkämpft, wobei Magee langsamer als gewohnt zu Werke ging. Im zweiten Satz genügte dann eine clevere Spielstrategie um den zweiten Punkt für den TVR zu holen. Schließlich war es wieder einmal das Mixed mit Max Schwenger, der auch an der Seite von Iris Tabeling eiserne Nerven zeigte und das Match sicher nach Hause fuhr.
Somit hatte der TV Refrath sein Ziel erreicht, und ein Unentschieden erkämpft. Heinz Kelzenberg: „Der Punkt zählt umso mehr, weil Düren in Bestbesetzung da war, wie übrigens erst zum siebten Mal in dieser Saison“. Der TVR-Chef kritisiert dabei öffentlich Teams, die „mal mit einem bundesligatauglichen Team auflaufen und mal nicht“. Die Gründe sind ihm klar, nämlich, dass diese Clubs sich nahezu komplett von ausländischen Spielern abhängig machen. Er ergänzt: „Im Grunde kann ja im Moment jeder machen, was er will, doch damit sollte Schluss sein. Wir brauchen eine Regelung in Form von Mindesteinsätzen für deutsche Spieler. Wenn man wie Düren auch mit sechs Ausländern nicht gegen uns gewinnt, dann muss man sich die Sinnfrage stellen, finden wir“.
Am Sonntag dann reiste die Refrather Spitzenmannschaft nach Berlin zum Tabellenführer und Deutschen Meister EBT, die in Bestbesetzung gegen den TVR nichts anbrennen ließen. Zwei Spiele gingen über drei Sätze, doch mehr als diese Achtungserfolge im Mixed und im Dameneinzel sprang am letzten Spieltag für den TVR nicht heraus.
Dabei zeigte sich Chloe Magee stark verbessert zum Vortag und gewann gegen die Weltranglistenvierte Juliane Schenk sogar den ersten Satz.
Erneut machte die Gesundheit vor dem Spiel einen Strich durch die Refrather Aufstellung. Denis Nyenhuis meldete sich krank, so dass der Platz an der Seite von Max Schwenger erneut vakant wurde. Da Richard Domke sich voll auf das Einzel gegen Kestuitis Navickas konzentrieren wollte, übernahm Kai Waldenberger diese Aufgabe.
Waldenberger machte anschließend ein sehr gutes Spiel im Einzel gegen den ungeschlagenen Dänen Jonassen auf Berliner Seite. Ebenfalls gefallen konnte Iris Tabeling, die ja überraschend für Carla Nelte ins Team gerückt war. Doch niemand konnte das deutliche 0:6 schließlich verhindern, welches aber auch alles andere als ein Beinbruch war, hatte man doch am Vortag gegen Düren bereits den 6. Platz gefestigt.
Mit diesem tollen Ergebnis beendete die Mannschaft von Team-Manager Danny Schwarz eine tolle Saison, in der schnell klar wurde, dass der TV Refrath kein Abstiegskandidat mehr ist. Vielmehr richtet die Vereinsführung den Blick kontinuierlich nach oben. Personell ist bei den Bergischen für das nächste Jahr alles in trockenen Tüchern. Heinz Kelzenberg: „Alle unsere Spieler haben verlängert und wir sind klar mit einer neuen Nummer Eins. Das wird jedoch erst kurz nach Ostern spruchreif“.
Quelle: TV Refrath Badminton