Der jüngsten Mannschaft im Turnier – im Durchschnitt 13,4 Jahre alt – fehlten ausgerechnet im ersten Spiel wenige Minuten, etwas Abgezocktheit und Konzentration zu einem möglichen und damit nicht unverdienten Sieg. Nach der 12:10 Auftaktniederlage folgten Niederlagen gegen den späteren Meister Ingolstadt und dem Vizemeister Dresden. Wie schon im letzten Jahr waren die Refrather in der stärksten Gruppe gelandet. Fehlte es bei dem ersten Spiel an dem Quäntchen Glück, waren die Spiele gegen den späteren Meister und Vizemeister kämpferisch engagiert – wenn auch ohne Chance. Die im Durchschnitt mind. ein Jahr älteren Gegenspieler spielten ihre körperliche Überlegenheit aus. Hinzu kam noch individuelle Klasse: zwei Spieler aus Ingolstadt spielen in der U19-Nationalmannschaft!
Und dennoch – die Refrather ließen nie den Kopf hängen. Das Trainerteam Sebastian Ludemann, Alexander Schlede und Florian Kreutzwald hatten das Team nach dem Auftaktspiel gut eingestellt. Gerade gegen Dresden gelang es nicht zuletzt durch eine überragende Torwartleistung von Moritz Blümke das Spiel offen zu halten. In der gesamten Gruppenphase fehlte es zudem am Schussglück. Mehrmals rettete der Torrahmen für den geschlagenen Dresdener Torwart. „Wir hätten es unserer jungen Mannschaft gewünscht, dass sie im ersten Spiel mit dem Sieg das Spiel um Platz 5 ausgespielt hätten. Sie waren so nahe dran.“ fassten die jungen Trainer Schlede und Ludemann , die die Mannschaft zur Vizemeisterschaft NRW geführt hatten, ihre Eindrücke zusammen.
Die beste Leistung zeigte die Mannschaft dann aber im letzten Spiel, in dem es um den 7. Platz ging. Mit 5 Auswahlspielern der U17-West war Ebersgöns überraschend Gruppenletzter der Gruppe B geworden und damit als Meister Südwest der haushohe Favorit. Unbeeindruckt präsentierte sich die Mannschaft des TV Refrath in allen Mannschaftsblöcken konzentriert und gegen die oft einen Kopf Größeren kämpferisch auf „Augenhöhe“. Laurenz Wehr (2), Kai Willems (1) und der überzeugende Kapitän Philipp Blümke (5) trafen für Refrath und es hätten sogar noch einige Treffer mehr sein können. Dass das Ergebnis mit 13:7 für Ebersgöns mehr als achtbar und vielleicht in der Höhe sogar 3-4 Tore zu hoch war, schmälerte nicht den guten Gesamteindruck. „Wir haben viel von dem erreicht, was wir uns vorgenommen haben,“ formulierte der Abteilungsleiter Floorball Florian Kreutzwald, „wir sind als Mannschaft aufgetreten, haben versucht schöne Kombinationen zu spielen und uns gegenseitig unterstützt – wir waren ein Team“. Und fragt man die Spieler, dann sprechen alle von einem Riesenerlebnis!
Der Kommentar:
Allen war klar, dass es etwas Glück bräuchte, um gegen im Schnitt viel ältere und ggfs. spielstärkere Mannschaften bestehen zu können. Verloren und doch alles gewonnen – die Mannschaft kehrt als Team gestärkt zurück – so lässt sich die Bilanz dennoch zusammenfassen. Im Bewusstsein sich mit den besten Mannschaften in Deutschland gemessen zu haben. Früher hieß es bei Olympia – dabei sein ist alles. Heute, wo fast nur erste Plätze zählen – hat das Team Refrath gezeigt, dass es zählen kann, dabei gewesen zu sein. Freude am Spiel und der eigenen Leistung zu zeigen, sich an guten Abwehraktionen und an den eigenen Toren zu freuen, macht eine Niederlage nicht süss, aber eben auch nicht tragisch. Diese Freude nach dem letzten Spiel und auch der Stolz nach einer guten Leistung sind ein Mehrwert – der bleibt. Eine Werbung für den Mannschaftssport- eine Werbung für Floorball.
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